Mit Davide Morosinotto sind wir schon ins Mississippi Delta um die Jahrhundertwende gereist, in die frühe Steinzeit, ins Russland des zweiten Weltkriegs oder auf ein chinesisches Piratenschiff. Seine historischen Abenteuerromane sind stets genau recherchiert und sie stecken voller Leben. Die Vergangenheit fühlt sich nicht vergangen an, man befindet sich mittendrin.

Nach Ausflügen in die ganze Welt erzählt Davide Morosinotto in der „Sohn des Meeres“ aus der frühen Geschichte seines Heimatlands Italien. Die Hunnen belagern die Städte in Venetien. Es gibt nicht genug Söldner, um sich zu wehren, einfache Bauern werden an die Front geschickt. Alte Männer und Jungen wie Pietro, der vierzehnjährige Schweinehirte.

Wir erleben diese gefährliche Zeit durch seinen aufmerksamen Blick. Sehen, dass Kriege damals wie heute grausam und ungerecht waren. Weil er nur Schweinhirte ist und für sein Alter groß und kräftig, wird Pietro für dumm gehalten. Aber der schweigsame Junge beobachtet genau und lernt schnell. Zudem rankt sich ein Geheimnis um seine Geburt und er gerät durch einige Zufälle an die Seite der reichen Patriziertochter Justyna. Wer jetzt zu wissen glaubt, wie die Geschichte weitergeht, wird immer wieder von Morosinottos Erzählkunst überrascht.
AM

Ein historisches Abenteuer ab 12 Jahren, zum Vorlesen etwas früher

Davide Morosinotto
Aus dem Italienischen von Cornelia Panzacchi
Thienemann 2024
Ab 12 Jahren