Etwas komisch sprechen sie ja schon, diese Malmöer. Zumindest findet das der elfjährige Mans aus Stockholm, der mit seiner Mutter für zwei Wochen in der südschwedischen Stadt zu Gast ist. Und so klingt der Name, mit dem sich der wilde Nachbarsjunge vorstellt, für Mans' Ohren weniger wie Mikkel, sondern eher wie ME KILL. Obwohl die beiden recht unterschiedlich sind, entspinnt sich schnell eine enge Freundschaft, in deren Zentrum eine gemeinsame Leidenschaft steht: das Skaten.
Unzertrennlich stromern die beiden durch die Parks und Skateanlagen der Stadt, finden dabei neue gemeinsame Freunde. Und haben den wohl besten Sommer ihres Lebens.
Bis Mikkel einmal durch Zufall den Reisepass von Mans in die Finger bekommt. Und in dem steht nicht der Name Mans. Sondern Michelle. Und das stellt Mans' und Mikkels Freundschaft auf eine harte Probe.

Jenny Jägerfeld gelingt es, über Geschlechteridentität zu schreiben, ohne ihre Geschichte alleine diesem Thema unterzuordnen. Es geht ganz allgemein um Freundschaft und Enttäuschung, Familie und Vertrauen und nicht zuletzt um die Geschichte zweier Heranwachsender, die letztendlich viel mehr verbindet, als trennt.
Sven Wallrodt

Jenny Jägerfeld
übersetzt von Susanne Dahmann
Urachhaus, 2023
Ab 10 Jahren