Alfonso wartet auf sein Frühstück. Das sieht bei Alfonso sehr spannend aus, er ist nämlich eine Geierschildkröte. Geduldig liegt er auf dem Grund des Teichs, das Maul weit aufgeklappt, die wurmgleiche Zunge wackelt als Köder im Wasser.
Bald schon erscheint der erste Fisch, eine Elritze. Zu klein, um eine ausgewachsene Geierschildkröte satt zu machen. Also wartet Alfonso, bis der Kleine mit seinen Freunden und Geschwistern zurückkehrt. Und richtig schmackhaft verspricht der Tag schließlich zu werden, als der Elritzenschwarm dann auch noch die große Oma Bertha ruft. Aber dann passiert etwas, das Alfonsos Pläne arg ins Wanken bringt.
John Hare hat ein echtes Händchen für skurrile Situationen. Bei seinen bisherigen Bilderbüchern, die allesamt ganz ohne Text auskommen, ging stets ein Kind auf einem Klassenausflug an einem exotischen Ort verloren (Mond, Vulkan, Tiefsee) und fand erst nach abenteuerlichen Begegnungen seinen Weg zur Gruppe zurück.
Mit "Alfonso geht angeln" legt Hare nun erstmals ein Buch mit Text vor, das durch seine tolle Grundidee und seine durch und durch sympathischen und lustigen Figuren überzeugt.
Sven Wallrodt

John Hare
übersetzt von Bettina Münch
Moritz Verlag, 2023